Verbandsliga 23/24, 3. Spieltag: Pichanga FC vs. SV Solidarität (2:6)

+++ Aufstellung +++

Roman – Raphi, Ridvan, Felipe, Philip – Dave, Thommy, Louis – Abu, Sergio, Daniel
(Pippo, Chrille, Lars)

+++ Tore +++
0:1 15. Minute Sergio
0:2 19. Minute Thommy (Louis)
1:2 70. Minute Lars (ET)
1:3 71. Minute Sergio (Daniel)
1:4 78. Minute Sergio
2:4 83. Minute
2:5 84. Minute Abu (Daniel)
2:6 92. Minute Thommy

+++ Der SV Solidarität holt mit der bisher besten Saisonleistung hochverdient die ersten 3 Punkte durch einen klaren 2:6-Auswärtssieg im Derby gegen die ehemaligen Tasmania-Rivalen von Pichanga FC +++

Am 3. Spieltag der Verbandsliga-Saison 23/24 trat der bis dato punktlose SV Solidarität zu einem schweren Auswärtsspiel gegen den spielstarken und ehemaligen Tasmania-FZ-Rivalen Pichanga FC an. Der Gastgeber, der in der Vorsaison einen starken 4. Platz in der Verbandsliga belegte, war mit zwei Siegen und einem Torverhältnis von 6:2 in die neue Saison gestartet und ging somit als Favorit in das erste Heimspiel seit der kürzlich erfolgten Neugründung. Eins vorweg: Die Heimpremiere hatten sich die zahlreich erschienenen Pichanga-Unterstützer*innen sicher anders vorgestellt.

Soli agierte von Anfang an sehr konzentriert, engagiert und mit klarem Plan. Das Trainerteam hatte das gegnerische Team im Vorlauf eingehend analysiert und dessen versiertes Kurzpassspiel (á la Tiki-Taka) durch das Spielfeldzentrum als zu entschlüsselnde Stärke identifiziert. Als Gegenmittel hatten sich die Solistas vorgenommen, die Mittelfeldzentrale im Kollektiv möglichst kompakt zu halten und durch schnelles Umschaltspiel immer wieder gezielt Nadelstiche zu setzen. Und der Plan ging auf. Immer wieder versuchte die Heimmannschaft sich durch das Mittelfeldzentrum zu kombinieren, doch die neuformierte Soli-Zentrale um 6er Dave, die 8er Louis und Thommy, sowie die hochkonzentrierte Viererkette und die weit eingerückten Außenspieler machten die Räume eng und waren in den Zweikämpfen hellwach, was zu zahlreichen Ballgewinnen und Umschaltsituationen für Soli führte. So hatte Pichanga in der Anfangsphase zwar mehr Ballbesitz, aber die besseren Chancen verbuchte Soli.

Der Dosenöffner gelang in der 15. Minute unserer Tormaschine Sergio. Erst erpresste er sich den Ball selbst hoch in der gegnerischen Hälfte und schloss dann im 1:1 eiskalt zur Führung ab. Das 0:2 folgte nur wenige Minuten später erneut nach einem starken Ballgewinn. Louis hatte dem gegnerischen Spieler den Ball abgeluchst und gedankenschnell einen perfekt getimten Ball auf den vertikal einlaufenden Thommy gespielt, der den Ball abgeklärt und mit feinem Fuß über den herauslaufenden Torhüter in das lange Eck lupfte. Soli dominierte daraufhin defensiv weiter das Mittelfeld und erarbeitete sich mehrere Möglichkeiten. Kurz darauf jedoch der Schock. Der Schiedsrichter, der insgesamt eine zwar konsequente, aber sehr kleinliche Linie verfolgte, zeigte auf den Punkt, Thommy hatte zuvor am Strafraumeck den Körper reingestellt. Doch der Jubel über den glücklich erhaltenen Elfmeter auf Seiten Pichangas hielt nur kurz an. Im Stile des Bochumer Schlussmanns Riemann entschärfte Roman, den von Pichangas Nummer 9 platziert geschossenen Elfer und hielt somit nicht nur den Ball fest, sondern auch das Momentum auf der Seite von Soli.
In der Folge entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem Pichanga sich nun öfter als zuvor gefährlicher in die Soli-Hälfte kombinieren konnte. Die gut organisierte Verteidigung, um Felipe, der ein sehr starkes Spiel machte und Ridvan, der in die Startelf zurückgekehrt war, als wäre er niemals fort gewesen, sowie die schnellen und in den Zweikämpfen bissigen Außen Philip und Raphi, hielt dagegen, sodass die 0:2 Führung bis zur Pause bestehen blieb.

Nach dem Wiederanpfiff wurde die Partie bei eintretendem Nieselregen erwartungsgemäß hitziger, die Nickeligkeiten, Fouls und Diskussionen auf dem Platz nahmen zu. Den Solistas war anzumerken, dass der hohe Aufwand in den ersten 45 Minuten Kraft gekostet hatte, sodass die Lücken zwischen den Reihen nun etwas größer wurden. Gleichzeitig kam Pichanga schwungvoll, mit dem Willen das Spiel zu drehen und angeheizt durch den eigenen Support aus der Halbzeit. Mit viel Kommunikation und hoher Leidensbereitschaft begegnete Soli dem aufkommenden gegnerischen Druck. Durch die Einwechslungen von Pippo, sowie von Chrille, aka CL17 und Lars, die beide ihr Saisondebüt gaben, schöpften die Solistas nochmal neue Energie in der Arbeit gegen den Ball und konnten die 0:2 Führung lange halten. Erst in der 70. Minute wurde es wieder richtig gefährlich vor dem Tor von Roman. Nach einer scharf auf das Tor gezogenen Flanke musste Lars vor dem einschussbereiten gegnerischen Stürmer eingreifen und lenkte den Ball mit seinem ersten Ballkontakt unglücklich aber durchaus sehenswert per Flugkopfball in die eigenen Maschen.

Nun hätte das Spiel eine andere Richtung einnehmen können. Aber Soli hatte an diesem Tag immer eine Antwort parat. Nach gutem Offensivpressing und Ballgewinn von Pippo am gegnerischen Strafraum, verwandelte Sergio die Vorlage von Daniel zum wichtigen 1:3 Führungstreffer, und stellte dadurch den alten 2-Tore Vorsprung wieder her. In einer anschließend zerfahrenen Partie, in der Soli die Ruhe behielt, wurde der umtriebige Sergio in der 78. Minute regelwidrig im Strafraum am Abschluss gehindert und erhielt folgerichtig einen Elfmeter. Der Gefoulte trat selbst an, machte es besser als sein Gegenüber und traf platziert über den Innenpfosten mit seinem 3. Treffer zum zwischenzeitlichen und vermeintlich vorentscheidenden 1:4. Doch Pichanga steckte nicht auf und kam in einer unübersichtlichen Situation in der 83. Minute durch einen Volleyschuss im 16er, bei dem Roman diesmal chancenlos war, nochmal auf 2:4 heran. Wieder antwortete Soli umgehend, nur eine Minute später. Nach langem Einwurf von Louis und erneutem Ballgewinn verwertete Abu nach Steckpass von Daniel überlegt aus halbrechter Position ins kurze Eck zum 2:5. Die Krönung setzte dem überragenden Auswärtsspiel schließlich Thommy auf, der kurz vor Abpfiff, ähnlich dem 0:1 Führungstreffer von Sergio, den Ball durch geschicktes Anlaufen hoch in der gegnerischen Hälfte eroberte, allein vor dem Torhüter zum 2:6-Endstand vollstreckte und damit einen Doppelpack schnürte.

Der Jubel nach dem Schlusspfiff auf Seiten der Solistas war groß. Die gesanglich untermalten Feierlichkeiten tönten über den ganzen Platz und wurden auch in der Kabine gebührend fortgesetzt. Soli gewinnt erstmals ein Derby gegen Pichanga und das auch in der Höhe verdient, aufgrund der Vielzahl an klaren Chancen aus Umschaltsituationen, der effizienten Chancenverwertung und der kompakten Defensivleistung, gegen die der Gegner kaum Lösungen fand. Vier der sechs Tore fielen aus Ballgewinnen und Pichanga erzielte nur ein Tor selbst aus dem Spiel heraus. Der vorgefertigte Matchplan ging somit dank einer couragierten Mannschaftsleistung vollends auf (Dave: „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!“) und die ersten 3 Punkte landen auf dem Mannschaftskonto!

Forza Soli!

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